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Inszenierungskonzept
#paradies (serial paradies) führt unsere theatrale Forschungsarbeit zu Wahrnehmungskonzepten zwischen Mimesis und Simulation fort. Um die Konstitution von Paradiesvorstellungen zu beleuchten, erweitern wir den Ansatz gegenseitiger Verschränkung der Bereiche Stimme, Körper und Musik, den wir mit #medea bereits erprobt haben, um den Bereich technisch reproduzierender Medien. Paradiesvorstellungen und Virtualität weisen Parallelen auf: Sie etablieren ein antagonistisches Verhältnis von Körper und Geist, von Sinn und Sinnlichkeit. Ihr inneres Paradoxon: Ein Zustand, der abgelöst von allen bisher gültigen wahrnehmbaren Erfahrungen existieren soll, aber nur durch metaphorische Rückgriffe auf eine sinnliche Existenz kommunizierbar wird. "Paradies" ist in den Theorien ein Zustand, in dem Raum und Zeit sich gegenseitig aufheben; es ist die Utopie eines Universums, das unendlich gegenwärtig ist und sich somit jeder Erfahrbarkeit verschließt. Es bleiben Formen einer Vermittlung durch verschiedene Wahrnehmungssysteme wie Bildlichkeit oder Text, deren Charakter nur beschreibend sein kann und die somit immer schon den Bruch vollziehen. #paradies positioniert die Zuschauer in einer variablen Bühneninstallation. Sie werden zu Partikeln einer theatralen Phantasie, die im Zusammenwirken und in der Konfrontation von direkten und gesampleten Stimmartikulationen, Körpern und Körperkopien, von Schrift-Bildern und Kopier-Rhythmen die Grenze zwischen "Original" und "Kopie" verschwimmen läßt. In einem Raum aus beweglichen Projektionsflächen treffen acht Performer auf Video- und Diaprojektionen, auf "Abbilder" ihrer Körperlichkeit (Körper, Stimme), zu denen sie wie auch die Zuschauer sich verhalten müssen. Zwischen diesen drei Elementen der theatralen Versuchsanordnung - Performern, Zuschauern und Medien - wird dem Dilemma Paradies nachgespürt. #paradies-Projektion #paradies-Raum #paradies-Bewegung #paradies-Klang
Berlin, Oktober 2002
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